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Hier werden Argumente von Zoos entkräftet!

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Museum

Argument: In Zoologischen Gärten erwartet die Besucher ein großes Bildungsangebot zur Biologie und dem Verhalten von Wildtieren.

Analyse: Es ist richtig, dass in vielen Zoos Wissen durch Führungen und Infotafeln vor den Gehegen geboten werden, jedoch beobachtet man das Tier nicht in freier Wildbahn, was somit ein verzerrtes Bild des natürlichen Verhaltens und der Biologie wiedergibt. Einen natürlichen Lebensraum für z.B. Eisbären in einem Gehege nachzubauen ist unmöglich (Die Durchschnittstemperatur in der Arktis beträgt –18°C, wohingegen im Zoo Schönbrunn 12°C (Quelle).

Gegenargument: Wissen kann genauso gut durch einen Besuch im Museum erworben werden, nur ohne, dass ein Tier dabei im Gehege sitzen muss.

Museen sind in den letzten Jahrzehnten massiv entwickelt worden, so stellen die meisten Museen nicht nur Exponate aus, sondern binden den Besucher aktiv ein. Man kann Dinge ausprobieren oder sein Wissen testen. Während der Corona-Krise haben leider auch alle Museen geschlossen – doch man kann einige trotzdem online besuchen, durch virtuelle Ausstellungen. Ein tolles Vermittlungsangebot des Naturhistorischen Museums findet ihr auch hier.

Auch das Britische Museum bietet einen besonders coolen virtuellen Rundgang. Alle Museen in Österreich findest du in dieser Datenbank.


 
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Lebenshof



Argument: In Zoos lernen vor allem Kinder Wertschätzung und Respekt gegenüber den Tieren und der Natur.

Analyse: Im Zoo sehen die Besucher zwar oft sehr „schön“ ausgestaltete Gehege, diese sind aber auch oft nur für das menschliche Auge gemacht und haben wenig mit dem realen Habitat dieser Tierarten zu tun. Auch ein Gehege, das einen naturnahen Eindruck vermittelt, bleibt ein Gehege, das vom Tier nicht verlassen werden kann. Einem Kind wird also dadurch vermittelt, dass es in Ordnung ist Tiere einzufangen und einzusperren. Wir zweifeln an diesem Argument, da das Einsperren von Wildtieren zu unserem Vergnügen alles andere als Respekt vor den Tieren und Natur vermittelt. Respektvoller Umgang sieht unserer Meinung nach anders aus.

Gegenargument: Respekt vor Tieren kann vor allem vermittelt werden, indem man Kindern vorlebt, dass jedes Lebewesen wertvoll ist – genau das wird beispielsweise auf Lebenshöfen umgesetzt , da vielen (oft landwirtschaftlich genutzten) Tieren dort ein würdevolles Leben geboten wird.

Auf Lebenshöfen wird meist Tieren, die ein Leben als landwirtschaftlich genutzte Tiere hinter sich haben und diesem entfliehen konnten, ein schöner Lebensabend gewährt. Es gibt viele Lebenshöfe, die meistens von Privatpersonen oder kleinen Vereinen betrieben werden und meist von Spenden abhängig sind. Einige Lebenshöfe bieten jährlich einen „Tag der offenen Türe“ an oder vermieten Ferienwohnungen, um die Tiere zu versorgen. Auf diesen Höfen wird den Besuchern vermittelt, dass jedes Lebewesen wertvoll ist und, dass jeder ein gutes Leben verdient.

Lebenshöfe in Österreich: Der Hof Sonnenweide bietet sogar virtuelle Besuche: https://www.hof-sonnenweide.at/besuche/
Verein Animal-Spirit: https://www.animal-spirit.at/
Verein Ferkelfroh: https://www.ferkelfroh.at/lebenshof/

Folgende Lebenshöfe bieten Übernachtungen an:


RinderWahnSinn: Ehemaliger Bauer entschließt sich die Tiere nicht mehr zu schlachten und einen Lebenshof zu betreiben: https://rinderwahnsinn.at/
Tierparadies Schabenreith: https://www.tierparadies.at/fruehstueckspension/
 
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Waldwanderungen



Argument: In Gefangenschaft leben Tiere viel länger als in freier Wildbahn.

Analyse: In einer Studie wurde herausgefunden, dass 84% der in Zoos lebenden Säugetier länger leben als in freier Wildbahn. Quelle

Gegenargument: Das Argument, dass Tiere in Gefangenschaft länger leben als in freier Wildbahn muss aus mehreren Gründen kritisch betrachtet werden. Zum einen sagt ein längeres Leben nichts über die Tier- und Artgerechtigkeit der Haltung aus. Die freie Wildbahn birgt naturgemäß mehr Gefahren, das tut sie aber in Anbetracht unseres Lebens auch, trotzdem entscheiden wir uns nicht, uns freiwillig in ein Gefängnis zu setzen, auch wenn es noch so menschengerecht ist. Lebensverlängernde Maßnahmen sagen auch nicht unbedingt etwas über die Lebensqualität aus, so ist es auch bei Tieren. Zum anderen gibt es auch Tierarten, die im Zoo wesentlich früher sterben als in freier Wildbahn. Dabei handelt es sich vorrangig um Tierarten mit langem Lebenszyklus wie Primaten oder Wale.

Eine gute Alternative zum Zoobesuch bietet ein Waldspaziergang, hier trifft man auf eine Menge Tiere, die in Freiheit leben. Sollte man die Tierarten nicht selbst kennen: Mit einem Bestimmungsbuch oder einem Biologen im Schlepptau kann man (meist) auch herausfinden um welche Tiere es sich handelt. So schön die Natur auch ist, die freie Wildbahn ist „ein hartes Pflaster“, vielfach auch uns Menschen geschuldet. Es gibt auch viel Leid, das liegt in der Natur des Lebens, aber genauso liegt es in der Natur des Lebens, dass ein Lebewesen sich auf Erden frei bewegen kann und das überwiegt unserer Meinung nach das Argument des längeren Lebens. Trifft man bei einem Spaziergang in der Natur auf ein verletztes oder krankes Tier, so kann man diesem aber sehr wohl helfen, indem man einen Tierarzt, die Wildtierhilfe Wien oder das Wiener Tierschutzverein zu Rate zieht.

Quelle: https://hpd.de/artikel/leben-tiere-im-zoo-laenger-13752
https://de.whales.org/wdc-ziele/delfinarien-schliessen/orcas-gefangenschaft/
 
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Naturpädagogische Wanderungen



Argument: Viele Tiere sind im Zoo geboren und daher an das Gehege gewöhnt.

Analyse: Sehr oft hört man von einem Tierbaby, das im Zoo geboren wurde und als Publikumsmagnet in vielen Medien beworben wird. Obwohl auch Tiere im Zoo auf die Welt kommen, werden auch viele Wildtiere eingefangen - aus dem ganz einfachen Grund, Inzucht zu vermeiden. Die gefangenen Tiere sind für immer aus ihrem sozialen und ökologischen Umfeld herausgerissen, wo sie sehr fehlen, um die Art in freier Wildbahn zu erhalten. Die Fangmethoden sind auch oft nicht sehr behutsam, so werden beispielsweise Graupapageien beim Fang oft die Flügel gebrochen und sie werden in engen Käfigen transportiert. Delfine und Menschenaffen werden rege unter den Zoos hin und her verkauft. Der Transport ist für sie ein massiver Stress – teilweise werden Delfine sogar mit dem Flugzeug transportiert. Um sich vorzustellen, dass dies enormer Stress für die hochsozialen Säuger bedeutet, braucht man nicht viel Fantasie.

Gegenargument: Auch wenn Tiere die Freiheit niemals kennenlernen, können oftmals sehr essenzielle Bedürfnisse im Gehege nicht ausgeübt werden, worunter sie leiden. Sehr viele Tiere werden auch aus ihrem natürlichen Lebensraum entrissen, da eine Fortpflanzung in Gefangenschaft nicht oder nicht mehr möglich ist.

Es gibt viele Möglichkeiten, Tiere auch in Freiheit zu beobachten. Viele Naturpädagogen bieten Wanderungen oder Rundfahrten (Boot, Geländewagen, ect.) durch Naturgebiete an. Je nach Habitat sieht man naturgemäß verschiedene Tierarten. Möchtest du bei einer solchen Wanderung im Urlaub mitmachen, empfiehlt es sich schon im Vorfeld zu informieren, welche Angebote es vor Ort gibt. Wichtig ist, dabei auf tierschutz- und naturschutzkonforme Handhabung zu achten: Die Tiere sollten nicht gestört werden und es sollten keine Lebensräume zerstört werden. Zu hohe Erwartungen sind hier auch fehl am Platz, denn es gibt keine Garantie, dass sich Wildtiere auch zeigen wollen. Es ist ihre eigene Entscheidung – das ist ja auch Sinn der Sache, aber der Naturführer hat sicher ein paar interessante Geschichten und Fachwissen auf Lager.

Eine große Fülle an Veranstaltungen in Österreich findet ihr beim Naturschutzbund Österreich oder der Naturschutz Akademie Steiermark. Bist du ein Naturschutzpädagoge, dann findest du momentan sehr viele Webinar-Angebote beim Umweltdachverband.
 
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Citizen Science



Argument: Zoos liefern wissenschaftliche Erkenntnisse und tragen zur Forschung bei.

Analyse: Es ist korrekt, dass in Zoos Forschung betrieben wird, jedoch handelt es sich vorrangig, um die Evaluierung der Tierhaltung im Zoo oder um Grundlagenforschung zu verschiedenen Tierarten. In den meisten Fällen trägt diese Forschung nicht zur Arterhaltung bei. Manchmal beteiligen sich Zoos als Kooperationspartner an in situ Artenschutzprojekten (also in freier Wildbahn).

Gegenargument: Die Erforschung besserer Haltungsbedingungen trägt nicht zum Artenschutz bei und fördert den Gedanken, dass die Haltung in Zoos gerechtfertigt ist, wenn Tiere gut gehalten werden.

Forschung und Wissenschaft im Zusammenhang mit dem Artenschutz ist sehr wichtig, aber das ist nicht die Hauptaufgabe von Zoos, auch wenn es gut klingt. Viel wichtiger ist es viele und gute Daten von freilebenden Tieren zu erheben, so kann tatsächlich der Artenschutz gefördert werden. Auch du kannst hier mithelfen! In Österreich gibt es eine Vielzahl von Citizen Science Projekten, die nicht nur Spaß machen, sondern auch sehr wichtig für die Forschung, die praktische Anwendung im Artenschutz finden kann:

Einen Überblick über verschiedene Projekte in Österreich findet ihr hier . Du hast ein spannendes Tier beobachtet, teile dein Erlebnis auf naturbeobachtung.at.
Auch der Verein Birdlife lädt immer wieder zum Mithelfen beim Vogelzählen ein. Übrigens genau heute hat der 17. Birdrace begonnen, ein Wettbewerb, bei dem jährlich im Frühjahr so viele Vögel wie möglich beobachtet werden.
Du möchtest gerne bei einem Projekt mitmachen, bist dir aber nicht sicher welche Tools du verwenden könntest? Hier findest du eine Auflistunghilfreicher Tools für Citizen Science Projekte.
 
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Tieren ein Zuhause bieten

Argument: Nur was man kennt, schützt man – und viele Tiere kann man nur im Zoo sehen.

Analyse: Das Argument ist insofern richtig, dass wenn ich eine Art nicht kenne, ich mich nicht um den Schutz dieser einsetzen kann. Jedoch gibt es weit mehr Möglichkeiten die faszinierende Welt der Tierarten kennenzulernen als den Zoo. Auch wenn man ein Tier noch nie hautnah gesehen hat, heißt das nicht, dass man dieses nicht schützen möchte.

Gegenargument: Es gibt viele Kanäle (Bücher, Dokumentationen, Vorträge, Rescue Center, ect.), die über den Artenschutz aufklären und einem die Tierarten näherbringen. Da muss man nicht auf Zoos zurückgreifen, welche Tiere in Gehegen halten, die dem natürlichen Lebensraum nicht entsprechen.

Auch in unserer Umgebung gibt es irrsinnig spannende Tierarten, viele davon kommen auch in unsere Gärten, auf unsere Balkone oder in den Park nebenan. Mit einem Feldstecher kann man diese so gut wie aus nächster Nähe beobachten. Wenn man seinen eigenen Garten sehr naturnah anlegt, siedeln sich sehr schnell Tiere an, die man dann täglich beobachten kann. In einem Teich fühlen sich beispielsweise Frösche, Kröten oder Ringelnattern wohl. Fledermäuse nehmen gerne Scheunen oder speziell gefertigte Fledermaus-Häuser an. Aber auch Insekten lieben naturnahe Gärten mit Blumenwiesen. Wer am Morgen den summenden Garten, zwitschernden Balkon oder quakenden Park um die Ecke genießt, der wird auch eine starke Bindung mit der lokalen Fauna aufbauen und sich auch um deren Schutz bemühen.
 
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Urbane Natur



Argument: Menschen wollen echte Tiere sehen – Film und Foto haben ihren Reiz in Zeiten von Smartphones verloren.

Analyse: Das Erleben der Tiere in unmittelbarer Nähe hat ganz klar einen besonderen Reiz. Der Mensch als biophiles Lebewesen (Biophilie-Hypothese nach E.O. Wilson – Er definiert Biophilie als „the innate tendency to focus on life and lifelike processes“.) hat ein großes Interesse an der Natur und an Lebewesen. Menschen haben aber auch ein starkes Bedürfnis nach Aufmerksamkeit und Anerkennung, das sehr intensiv in Social-Media-Kanälen ausgelebt wird. Viele Menschen haben ein Bild von sich mit einem eingesperrten Wildtier, teilweise mit hautnahem Kontakt. Doch steht hier oftmals nicht das jeweilige Tierindividuum oder Artenschutz-Bemühungen im Mittelpunkt, sondern die Anerkennung, die man bekommt, wenn man es auf Instagram postet – welches Tigerbaby auf dem Bild zu sehen ist und unter welchen Umständen es lebt, ob es Kontakt zu seiner Mutter hat und wie das spätere Leben im Gehege aussehen wird, sind Fragen die oft nicht gestellt werden.

Gegenargument: Auch wenn Menschen echte Tiere sehen wollen, ist dieses Luxus-Bedürfnis nicht über die Grundbedürfnisse nach Freiheit und das Leben in ihrem Familienverband von Wildtieren zu stellen. Besuchen wir sie lieber in ihren Lebensraum – vielleicht lassen sie uns sich auch ein wenig beobachten.

Vor allem in Städten werden wir oft mit einem Naturdefizit konfrontiert. Manchmal gewöhnt man sich daran. Doch auch für den Menschen ist die Natur wichtig, zur Entschleunigung und Erholung. Rund um Wien gibt es viele natürliche und seminatürliche Wälder.

Der Lainzer Tiergarten ist ein konkretes Beispiel eines seminatürlichen (naturnahen) Areals, in dem vor allem Wildschweine leben. Der Bereich ist mit einer Mauer umgeben, bietet aber für die nicht menschenscheuen Wildschweine einen großartigen Lebensraum. Auch die Donauinsel ist ein urbaner, künstlich angelegter Naturraum, der für viele Tiere ein neues Habitat darstellt.

Geht es euch nicht auch so, dass die Begegnung mit einem freien Wildtier viel spannender und aufregender ist als das Flanieren durch einen Zoo voller Gehege?
 
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Spannende Dokus



Argument: In Zoos sind die Tiere sicher und bekommen medizinische Betreuung.

Analyse: Tiere, die sich in menschlicher Obhut befinden, müssen selbstverständlich auch medizinisch versorgt werden, das ist unsere Verantwortung. Tatsache ist aber auch, dass der Mensch über Leben und Tod von Zootieren entscheidet. Was viele nicht wissen: Europäische Zoos schlachten auch regelmäßig zumindest Futtertiere aber manchmal auch ausgestellte Tiere aus Management-Gründen. Also auch, wenn das Zebra durch einen Zaun vom Löwen geschützt wird, ist es in manchen Zoos noch nicht davor sicher, vom Menschen geschlachtet zu werden. Gründe dafür sind zum Beispiel, dass die Tiere nicht in das Zuchtprogramm passen und nicht „reinrassig“ sind, wie das bei der Giraffe Marius der Fall war – dessen Schlachtung 2014 einen großen Aufschrei der Bevölkerung zur Folge hatte. Die EAZA hat bekanntgegeben, dass in europäischen Zoos jährlich 3.000 – 5.000 gesunde Tiere aufgrund von Management-Gründen getötet werden (Quelle).

Gegenargument: Tiere sind im Zoo nur solange sicher, wie der Mensch das möchte.

Viele TierfilmerInnen legen sich für uns ins Zeug und bringen die intimsten Momente von Tieren auf die Bildschirme – Privatsphäre Ade – aber sie sind frei und können ihr Leben so führen, wie sie selbst möchten. Diese Filme können uns für die Notwendigkeit des Artenschutzes sensibilisieren und es wird uns eine Möglichkeit geboten, Empathie zu Wildtieren zu entwickeln und das auf Augenhöhe. Wer schon mal in einem 3D Kino war, weiß was für ein Abenteuer das ist, man kommt den Tieren gefühlt näher als im Zoo, vor allem weil man sich ja auch virtuell mitten in ihrem Lebensraum befindet.
Einige Tierfilmer haben auch YouTube für sich entdeckt und so strotzt das Internet nur so vor Tierdokumentationen, da wird es schwierig sich zu entscheiden. Wir helfen dir gerne bei der Entscheidung: Der YouTube-Kanal zefrank1 bietet in einer Fusion aus Information und Kabarett tolle Videos an. Vor allem skurrile Fakten findet man hier beispielsweise über den Anglerfisch.
 
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Mithilfe in einem Rescue-Center



Argument: Zoos züchten Tiere, die sie dann wieder auswildern.

Analyse: Tatsache ist, dass die Auswilderung von Wildtieren sehr schwierig ist. Man kann nicht einfach ein Tier zurück in den Wald setzen und sich zufrieden zurücklehnen im Glauben man hätte ein Tier erfolgreich ausgewildert. In einer Studie von u.a. der Europäischen Koalition ENDCAP wurde veröffentlicht, dass in den untersuchten Zoos in Deutschland, 15,6% der Tierarten bedroht sind (2% davon sind vom Aussterben bedroht). 12% der erfassten Arten sind in Europäischen Erhaltungszuchtprogrammen. Das bedeutet, dass 84,4% der in den untersuchten Zoos gehaltenen Tiere nicht bedroht sind und deren Haltung also vor allem der Unterhaltung von Besuchern dient und nicht dem Artenschutz. Unverhältnismäßig ist auch das angebotene Artenspektrum: Der VdZ (Verband der Zoologischen Gärten e.V.) schreibt auf seiner Homepage, dass in jedem VdZ-Zoo 52 verschiedene Säugetierarten, 54 Vogel- und 22 Reptilienarten, durchschnittlich 34 verschiedene Fisch-, und 4 Amphibienarten, sowie im Schnitt 12 verschiedene Wirbellosenarten gehalten werden. Bedenkt man, dass die meisten bedrohten Tiere im Bereich der Wirbellosen zu verorten sind, ist schnell klar, dass der Zoo eher auf „vermarktbare“ Säugetiere setzt.

Gegenargument: Es gibt Organisationen, die sich tatsächlich hauptsächlich auf die Wiederauswilderung von bedrohten Tieren spezialisiert haben, ohne dabei die Tiere Besucherströmen vorzuführen oder zwischen Zoos hin und her zu verkaufen.

Eine Auswilderung muss genau geplant werden und dauert manchmal sogar über Jahre. Nach der langen Vorbereitung auf das Leben in freier Wildbahn muss das perfekte Gebiet gefunden werden. Es sollte sicher vor Wilderern sein, aber auch eine gute Entfernung zu menschlichen Siedlungen haben, da die Tiere ja in der Obhut des Menschen vor diesen die Scheue verloren haben.
Einen tollen Blogartikel über die Chancen und Grenzen der Auswilderung findet ihr bei Pro Wildlife
Es gibt weltweit viele Rescue-Center, die sich für den Schutz von Wildtieren einsetzen und versuchen, diese wieder erfolgreich in die Natur zu entlassen. Wenn es dir ein starkes Bedürfnis ist, mit Wildtieren hautnah in Kontakt zu kommen, ist die Freiwilligenarbeit in einem Rescue Center sicherlich die beste Wahl!
 
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Animal Watching



Argument: Zoos unterstützen sehr viele in situ Projekte (Artenschutzprojekte in freier Wildbahn), was eine wesentliche Rolle für den Artenschutz beiträgt.

Analyse: Eine aktuelle Studie zeigt, dass Zoos mit vielen Besuchern auch viele in situ Projekte unterstützen und somit auch viel zum Artenschutz beitragen (Mooney et al, 2020). Weltweit geben Zoos 350 Millionen Dollar pro Jahr für den Artenschutz aus (Gusset & Dick, 2010). Vor allem die Präsentation großer Wirbeltiere lockt Besucher in Zoos. Ob diese gefährdet sind, hat keine Effekte auf die Beliebtheit von Zoos (Mooney et al, 2020). Die Frage ist, zu welchem Preis hier Artenschutz betrieben wird. Auch wenn Zoos einen wesentlichen finanziellen Beitrag zu in situ Artenschutzprojekten beisteuern, sitzen dafür Millionen von Tieren ihr Leben lang hinter Gittern. Ein absurdes Beispiel: In Amerika leben mehr Tiger in menschlicher Obhut (5.000), also in einem Gehege, als in freier Wildbahn (3.200) (Quelle).

Gegenargument: Artenschutzprojekte können (und müssen!) auch tierleidfrei gefördert werden.

In Österreich gibt es rund 300 Themenwege oder Naturlehrpfade. Die Angebote reichen von Bird Watching beim Neusiedlersee, über den Bienenlehrpfad am Attersee zum Biberlehrpfad in Schwechat. Die Themenlehrpfade sind immer angelehnt an die örtlichen Besonderheiten der Fauna und streichen diese durch interessante Stationen und möglicher Tierbeobachtung vor Ort hervor. Animals Watching, also die Tierbeobachtung in freier Wildbahn erfreut sich immer größerer Beliebtheit und kann eine tierleidfreie Alternative für den Zoo sein.

Blick in die Zukunft



Uns ist klar, dass viele Zoos sehr bemüht sind, den Tieren das bestmögliche Leben zu bieten und, dass Zoo nicht gleich Zoo ist, denn es gibt hier gravierende Unterschiede zwischen den Einrichtungen. Auch der Einsatz für mehr Bildung und Artenschutz ist zwar gut gemeint, leider aber schlecht gemacht, weil die Tiere einen sehr hohen Preis dafür bezahlen - das freie Leben. Wir sind der Überzeugung, dass Zoos mittlerweile zu überdenken sind, da uns die Technik des 21. Jahrhunderts schon faszinierende Möglichkeiten bietet, die den Zoo alt erscheinen lassen (z.B, dieser Roboter-Delfin). Techniken wie dieser Delfin lassen in ganz neuen Dimensionen denken, man könnte ganze Themenparks mit Robotertieren füllen, dafür bräuchte man kein Futter und nicht einmal mehr Gehege. Enthusiastische Zoobesucher und Zookritiker wären sicher begeistert und würden sehr wahrscheinlich diese tierleidfreie Zoo-Alternative annehmen, mit der weiterhin in situ Artenschutz-Projekte unterstützt werden könnten.
 
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