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Signalkrebs

Der Flusskrebs-Konflikt



Sie tummeln sich gerne in Flüssen und Seen. Sie haben zwei Scheren und eine glatte, bunte Schale. In den 70er Jahren wurden sie bewusst in Österreich ausgesetzt, um die schon in Mitleidenschaft gezogenen Flusskrebsbestände „aufzubessern“ (Naturschutzbund, 2018). Schnell wurden sie zum Feind und stehen nun auf der Unionsliste der EU-Verordnung Nr. 1143/2014. Der Grund? Nun, sie sind immun gegen eine Krankheit, die die europäischen Flusskrebse schnell dahinrafft.

Es handelt sich um die nordamerikanischen Signalkrebse (Pacifastacus leniusculus). Dieser Fluch lastet auf ihnen aufgrund der Evolution: Seit Jahrtausenden werden Signalkrebse von der Krebspest (Aphanomyces astaci) befallen - sie wurden mit der Zeit aber immun dagegen. Trifft nun der Erreger beispielsweise auf den Steinkrebs, der keine Co-Evolution mit der Krebspest hinter sich hat, wird dieser krank und stirbt. Ein Grund für Verteufelung des Signalkrebses? Bevor man einen Sündenbock sucht, sollte man sich auf den Erhalt der Lebensräume der europäischen Flusskrebse konzentrieren, die schon vor der Besiedelung des Signalkrebses stark geschwächt waren.

Literatur: Lozán, 2000;Hudina et al 2006; Ruokonen, 2018
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