Beim nächsten Glas hört der Spaß auf
Letzte Woche war in Lanzendorf ein riesiger Starenschwarm unterwegs. Die Geräuschkulisse alleine war schon ein Naturphänomen. Wir durften sie sogar in unserem Garten und an unserem Teich beobachten. Und wie sie hier so herumhüpften könnte so mancher Mensch als Spaß interpretieren. Aber die Stimmung trübte sich schnell, nach einem lauten Knall. Einer der Stare ist gegen unsere Fensterscheibe geflogen, dann noch einer. Mindestens fünf Vögel sind in kürzester Zeit gegen die Scheiben geflogen, ein Todesopfer war auch zu beklagen. Die Greifvogelsilhouetten, haben nicht ihre versprochene Wirkung erzielt. Da half es nur noch, die Jalousien zuzumachen.
Vögel sehen eine Fensterscheibe nicht als Hindernis, entweder sie spiegelt oder sie wirkt durchsichtig. Da gibt es nur eine Möglichkeit, um weitere Vögel vor dem Fensterstoß zu bewahren: Die Fensterscheibe muss für die Vögel sichtbar gemacht werden. Bislang sind auch für den Menschen sichtbare Klebestreifen das wirkungsvollste Mittel, das bei Lärmschutzwänden oder Balkongeländern gerne genutzt wird. Bei Wohnraumfenstern sind Klebestreifen aufgrund der Undurchsichtigkeit allerdings eher ungeeignet oder unbeliebt.
Nun gibt es aber ein hoffnungsvolles Start-Up Projekt namens
BirdShades von Biologen in der Steiermark, die sich diesem Problem widmen und eine für den Menschen durchsichtige Folie entwickelt haben, die Vögel wirkungsvoll vorm gläsernen Kollisionskurs bewahrt. Wir warten gespannt darauf, dass die Folie auf den Markt kommt. Inzwischen muss die Jalousie aushelfen, wenn diese 25% des Fensters bedeckt ist das laut NABU ein ausreichender Schutz vor Kollisionen (
Quelle).
Die Schweizerische Vogelwarte und BirdLife Schweiz haben einen kurzen
Folder entworfen, in dem man die Möglichkeiten von vogelsicheren Fensterscheiben gut zusammengefasst nachlesen kann.