Reicht Mitleid?
Mitleid zu haben, bedeutet, dass man aufgrund von Leid mit jemanden anderen MITleidet. Man kann in dieser Position passiv verharren, oder es als Anlass nehmen, um aktiv zu werden. Ersteres hat den großen Nachteil, dass es einem dabei dann selbst schlecht geht und man eigentlich nicht dazu beiträgt, dass das Leid verschwindet – man macht es nur noch schlimmer, indem man sich selbst darin involviert. Vielleicht habt ihr das schon erlebt, dass ihr leidenden Menschen oder Tieren begegnet seid und nichts unternommen habt, sondern eher nur wie paralysiert den Tag mit schlechter Stimmung verbracht habt. Mit ging es beispielsweise oft so, wenn ich mich mit der Realität der Massentierhaltung auseinandergesetzt habe. Wichtig dabei – Redet darüber, so kann man die Dinge am besten verarbeiten und auch gut nach Lösungen suchen! Wir haben immer ein offenes Ohr für euch: Schreib uns: info@akupara.at
Nimmt man aber Abstand vom Mitleiden und nutzt seine empathische Superpower (die Fähigkeit, sich in andere Menschen und Tiere hineinzuversetzen), indem man die Situation objektiv betrachtet, dann kann man dadurch einen enormen Aufwind erfahren, der einem als Quelle der Motivation etwas zu ändern dienen kann. Diese Motivation etwas zu ändern kann niemand mehr so schnell löschen und ist auch eher von positiven Gedanken getrieben. Man fühlt sich wohl sich für Tiere einzusetzen und sieht den Mehrwert seiner Tätigkeit. Die Sinnfrage war mir immer sehr wichtig. Ich konnte nie lange eine Tätigkeit ausführen, für die ich keinen Sinn sah. Mit dem nötigen emotionalen Abstand kann man sehr viel erreichen. Das haben schon viele Menschen bewiesen, wie Jane Goodall, der VGT und Vier Pfoten. Wenn sich der Flow für eine wichtige Sache zu arbeiten einstellt, dann stellt man oft Dinge wie Reichtum hinten an.
Wofür kämpft man, wenn man das Leid verringern will?
Leid ist oft ein Produkt von Ungerechtigkeit, wie beispielsweise die Diskriminierung von Menschen, Schlechte Bezahlung – aber auch bei Tieren: Damit wir billiges Fleisch, Milch und Eier konsumieren können, werden Tiere unter katastrophalen Umständen gehalten. Allein in Deutschland landen 13 Millionen Schweine einfach im Müll - noch vor der tatsächlichen Schlachtung
(>>Quelle).
Warum? Weil die Haltungsbedingungen so grausam sind, dass sie notgeschlachtet werden müssen. Bei den restlichen Schweinen, die es bis zur Schlachtung „schaffen“, werden wiederdrum 4 Millionen Schweine als Fleischprodukte in den Müll geworfen. 346 Millionen Kilogramm Fleisch (von allen Tieren) werden jährlich in Deutschland in den Müll geworfen
(>>Quelle).
In Österreich schaut die Situation nicht anders aus.
Es gibt also viel Leid und viel Tod, die vermieden werden könnten, wenn der Konsument mehr Geld für bessere Haltung bezahlen würde bzw. gleich auf tierische Produkte verzichten würde. Und da setzen die beiden großen ethischen Tierschutzsichtweisen an: Die einen kämpfen für eine bessere Haltung, die anderen für Tierrechte, die die Nutzung von Tieren moralisch nicht rechtfertigen würde.
Es haben beide Ansätze seine Berechtigung und man kann nicht leugnen, dass die Verbesserung der Haltungsbedingungen eher in naher Zukunft realistisch ist, und Tierrechte noch eher ferne Zukunftsmusik sind. Aber man kann sich ja die Tierrechte als großes Ziel setzen und trotzdem jeden Erfolg bei Verbesserungen in der Tierhaltung feiern.
Eines ist sicher – der Einsatz für die Schwächeren zeugt auf jeden Fall von Stärke und Mut!