Artenschutztag
Anmerkung: Während ich, Bettina, diesen Artikel für den Artenschutztag 2021 verfasse, lese ich die Nachricht, dass die Wolfspopulation in Österreich 2020 wieder gesunken ist… ich habe mich nun entschieden, den Wolf als Erfolgsgeschichte wieder rauszunehmen, das ist sehr traurig. (
>>Quelle). Dieses Beispiel zeigt wieder einmal, wie fragil der Bestand von Artenschutzbemühungen ist und diese oft dem vergeblichen Schutz eines Kartenhauses im Sturm gleicht. Rückschläge wie diese entmutigen uns aber keinesfalls, weiterhin Öffentlichkeitsarbeit in diesem Bereich zu leisten.
Heute ist Tag des Artenschutzes, diesbezüglich wollen wir dir ein kurzes Update geben! Was hat sich in Österreich bezüglich des Artenschutzes in den letzten Jahren getan? Während einige große Säuger langsam wieder in unsere Wälder zurückkehren, wie etwa die Wildkatze in der Wachau und der Biber entlang vieler Flüsse in Österreich, macht der anthropogene Einfluss es vielen Wildtieren sehr schwer sich in den Naturräumen zu halten. Die ernüchternden Zahlen zeigen nämlich, dass 80% der von der Europäischen Umweltagentur (EEA) bewertenden Tier- und Pflanzenarten in „mangelhaftem“ oder „schlechtem Zustand“ sind. Das bedeutet, Österreich ist auf Platz 27 von 28 untersuchten Ländern!! (
>>Quelle)
Eines der größten Laster unseres Landes ist es, den Boden zu versiegeln und somit wertvollen Boden für die Tier- und Pflanzenwelt unbrauchbar zu machen. Auch wir verbauen uns dadurch die Zukunft, denn die unersetzlichen „Ökosystemleistungen“, die der Boden bietet, wie Wasseraufnahme, CO2-Aufnahmen durch Pflanzen und Kühlung im Sommer fallen dadurch auf diesen Flächen weg. Ebenfalls zerschneiden verbaute Flächen die Ökosysteme, was es für Tiere wie den
Luchs schwierig macht in Österreich die Population aufrecht zu erhalten ).
Täglich verschwindet in Österreich der Lebensraum von 11 Millionen Regenwürmern unter einer Betondecke
>>Quelle.
Auch den Großteil der heimischen Fischarten geht es nicht gut – 55% der Arten sind bedroht.
>>Quelle.
Doch nicht nur Wirbeltieren rücken die anthropogenen Manipulationen in der Umwelt zu Leibe, auch die Wirbellosen kommen zu Schaden, denn auch Österreich ist vom globalen Insektensterben betroffen, das durch die
„Krefeld-Studie“ 2017 auch in der Öffentlichkeit große Wellen der Besorgnis schlug. (Kernaussage der Studie: Innerhalb von 27 Jahren wurden um 75% weniger Fluginsekten in den untersuchten Schutzgebieten gefunden.)
Schockiert? Erschüttert? Besorgt? Wir auch! Diese Gefühle sind ganz normal bei einer solchen Bilanz. Aber das ist kein Grund sich entmutigen zu lassen.
Wir wollen heute all den Menschen danken, die sich unermüdlich für den Artenschutz einsetzen, Studien durchführen, Managementpläne gestalten, Feldarbeit und/oder Öffentlichkeitsarbeit leisten. Ohne euch wäre das Bild noch düsterer. Es wurden großartige Erfolge erzielt, wie man an der Wildkatze in der Wachau sieht.
Lasst euch nicht ermutigen, der Schutz der Arten ist der richtige Pfad, auch wenn manchmal Zweifel aufkommen.